Seitenblicke
Zuerst das Fressen
Kirchturmpolitische Tarnkappen und Scheuklappen
Theatralisches Imponiergehabe und brechtianische Kulturschöpfungen erzeugen die Bildungshausgegner. K. Klotz spricht von Schloss Goldrain als Unausgleich der Gleichgesinnten. Der Stilfser Bürgermeister Hofer spricht davon, dass wir zuerst leben müssen, dann kommt die Kultur! Welch ein Fressen. Und allseits bekannt ist, dass der Malser Bürgermeister von der Talgemeinschaft jede Menge Geld für sein verschuldetes Schwimmbad braucht. Otto Gander, ehemals feuriger und redegewandter Fürsprecher des Schlosses und Hermes zwischen den Belangen der Wirtschaft und Notwendigkeiten der Kultur, glänzt durch einen bildungspolitischen coitus interruptus: Er stehe zwar wohlwollend zu Schloss Goldrain, müsse sich aber der Stimme enthalten, weil es für die Gemeinden Belastungen bringe, die fast nicht zu verkraften seien.
Wehret den Anfängen
Als die politische Jugend noch Mut hatte
Der Protest über die Kapitulation der Talgemeinschaft und die Geringschätzung der Kulturarbeit geht durch alle politischen und sozialen Schichten. Sogar die SVP-Bezirksjugend unter ihrem damaligen Vorsitzenden Manfred Pinzger, der später ein eigenes Kapitel in der Schlossgeschichte schreiben wird, fordert kämpferisch den Ankauf durch die Talgemeinschaft und die Verwirklichung des Bildungshauses.
Ein Hoffnungsschimmer
Bildungsvisionen eines Schuldirektors
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Latsch hat's
Die Gemeinde kauft
Der vom heutigen Vizeobmann, Hermann Schönthaler, in seinem Leserbrief vom 18. März 1986 herbeigesehnte Hoffnungsschimmer, wird am 25. Juni 1986 Wirklichkeit. Die Gemeinde Latsch kauft unter Bürgermeister Franz Bauer Schloss Goldrain. Sie übernimmt bei dieser Gelegenheit auch jene Besitzanteile, die die Schloss Goldrain und Co. KG früher erworben hatte. Außerdem erhält sie das vom Land der Talgemeinschaft für den Ankauf zugesprochen Geld. Jetzt kann endlich mit der Bildungsarbeit begonnen werden. Dachte sich der Hase und spitzte die Ohren.