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Randbemerkungen

Die Gemeinde will das Schloss verkaufen

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Die Idee, auf Schloss Goldrain ein Bildungshaus einzurichten, wurde geboren, weil es im Vinschgau, ja in der gesamten westlichen Landeshälfte von Nals bis zum Reschen, ein solches nicht gab, und weil man die Erhaltung von Schloss Goldrain nur dann garantiert sah, wenn es öffentliches Eigentum blieb, was es seit dem Jahre 1863 war, als die Familie von Plawenn, die Erben des erloschenen Geschlechts der Hendl, Schloss Goldrain um 18.000 fl an die Gemeinde Goldrain verkauft hatten. Die Gemeinde will das Schloss verkaufen Mit den Jahren verspürt die Gemeindeverwaltung die große finanzielle Bürde der Erhaltung der großen Schlossanlage. Ein Verkauf wird daher ernsthaft in Erwägung gezogen und ein Verkaufsangebot um den Ausrufepreis von 45 Mio. Lire auch ausgeschrieben. Die Gemeindeverwaltung schreibt für die Eigentumsübertragung ein klares Nutzungsprogramm vor. Schloss Goldrain muss der Öffentlichkeit weiterhin zugänglich sein und der private Eigentümer muss sich verpflichten, das Schloss als kulturelles Wahrzeichen zu erhalten. Ein erster Kaufinteressent hinterlegt 1970 sein Angebot, ohne dass es zum Verkauf kommt. 1974 erfolgt dann tatsächlich die Versteigerung unter den zwei Bietern, Geom. Sepp Rinner, amtierender Bürgermeister der Gemeinde Latsch und Josef Pobitzer, gebürtig aus Burgeis.

Die Gründung einer Genossenschaft

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Der Zuschlag an Geom. Sepp Rinner wird allerdings von Pobitzer angefochten. Das Gericht archiviert den Fall jedoch, da die Gemeinde die Eigentumsübergabe weder an den einen, noch an den anderen Bieter vollzieht. Ein beherztes Bürgerkomitee, unter der Führung von Ernst Steinkeller, kann 1980 im allerletzten Moment erwirken, dass das Schloss nicht in privates Eigentum übertragen und zu einem Restaurant mit Taverne umgebaut wird. Das Bürgerkomitee liefert auch schon die Idee der Schwerpunkttätigkeiten des Bildungshauses mit: Bildungs- und Tagungsprogramme könnten verschiedenster Natur sein, so kulturell (Musik, Theater, Gesang, Kunst und Brauchtum), religiös, politisch, wirtschaftlich u. a. m. Die Gründung einer Genossenschaft Bildungshaus Schloss Goldrain erfolgt am 19. Mai 1987 in der Kapellenstube auf Schloss Goldrain im Beisein von 31 Gründungsmitgliedern. Nachdem aber das Landesgericht die Homologierung aufgrund eines Formfehlers verweigert, kommt es am 25. September 1987 zu einer zweiten Gründungsversammlung.

Das Stammschloss der Hendl

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Das Stammschloss der Hendl erfährt nach einer langen Zeit unterschiedlichster Funktionen und einer bedrohlichen Lethargie eine neue verheißungs- und gleichermaßen anspruchsvolle Aufgabe.
Der erste Vorstand setzt sich aus folgenden Personen zusammen:
Obmann Robert Kaserer, Obmannstellvertreter Ernst Steinkeller, Schriftführer Jakob Garber, Kassierin Dr. Edith Götsch, Dr. Josef Hofer, DDr. Heinrich Kofler, Dr. Gallus Kuenrath, Dr. Pircher Markus, Dr. Wilfried Stimpfl.
In den Aufsichtsrat werden entsandt:
Dr. Anita Thöni (Präsidentin), Josef Prieth, Dr. Nikolaus Pirhofer, und als Ersatzmitglieder Manfred Pinzger und Christoph Tscholl.
Intensive Besprechungen und Beratungen sind der Gründung der Genossenschaft voraus gegangen, und ebenso eine unermüdliche Arbeit des Initiativkomitees Bildungshaus Schloss Goldrain unter der Führung von Ernst Steinkeller. Es wird zwischen der Gründung einer Genossenschaft und eines Vereines beraten und abgewogen. In etwa derselben Zeit – etwas früher 1984 – wird nämlich das Kuratorium Schloss Prösels gegründet, dessen Entstehen interessiert verfolgt wird.

Die Eigentumsfrage wird gelöst

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Die Weiterbildungsbestandsaufnahme ergibt für den Vinschgau in der Mitte der achtziger Jahre einen fast weißen Fleck: nur 7,2 Prozent der gesamten Weiterbildungsveranstaltungen auf Landesebene werden hier angeboten. Es gibt nur 5 Bildungsausschüsse, heute sind es 14. Somit wird, wie so oft, eine Situation der Not in eine Tugend verwandelt. Während in trilateraler Verhandlung zwischen der Gemeinde Latsch, der damaligen Talgemeinschaft und der Landesverwaltung noch über die Eigentumsverhältnisse verhandelt wird, fasst sich das Landesdenkmalamt ein Herz und geht im Jahre 1985 unter dem Landeskonservator Dr. Helmuth Stampfer an die Sanierung der Dächer.
Dem Verfall des Schlosses wird damit Einhalt geboten.
Die Eigentumsfrage wird gelöst. Auch die Zusammenführung des Eigentums kann nun endgültig vollzogen werden: Der Gemeinderat von Latsch fasst am 25. Juni 1986 den Beschluss, das gesamte Eigentum an Schloss Goldrain zu erwerben.

Die Konvention vom 13. November 1987

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Damit die Genossenschaft Bildungshaus Schloss Goldrain auch operativ werden kann, wird am 13. November 1987 mit der Gemeinde Latsch eine Konvention abgeschlossen, in der die Aufgabe klar festgeschrieben ist: Schloss Goldrain zu sanieren und als Bildungshaus vor allem für den Vinschgau zu adaptieren und zu führen.
Jedes Jahr seit 1984, noch vor der Gründung der Genossenschaft Bildungshaus Schloss Goldrain, wird alljährlich im Herbst ein Schlossfest organisiert, als gewollte Öffnung nach außen und gleichzeitige Sensibilisierungsmaßnahme. So können Jahr für Jahr von den vielen Festbesuchern die Änderungen am Bau und an der Einrichtung festgestellt werden.
Schon bald beginnt die Suche nach einem Verantwortlichen für die Bildungstätigkeit. Die Aufgabe als erster Bildungsleiter übernimmt im Oktober 1988 Christian Alton. Ihm folgen Gerwald Wallnöfer, Friedrich Haring und Claudia Santer, welche seit 2002 bis heute diese Aufgabe innehat.

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